Die wohl beliebteste jamaikanische Nationalspeise vom Grill ist Jerk Chicken. Darüber, wie der saftig scharfe Pouletschenkel zu seinem Namen kam, gibt es zwei Theorien.
Der einen nach kommt das Jerk von der spanischen Bezeichnung für Räucherfleisch «Chaqui». Jerk Chicken darf zwar niemals trocken werden, aber durch die lange Schmorzeit auf indirekter Hitze im Grill nimmt es einen intensiv rauchigen Geschmack an. Und über die Zeit wurde Charqui über Jerky zu Jerk.
Die andere Theorie bezieht sich auf die Art und Weise wie man mariniert. Am besten rubbelt man die feuchte Marinade nicht nur aussen auf die Haut, sondern reibt sie auch darunter. Manche stechen gar Löcher rein, damit die Marinade tief ins Fleisch eindringen kann.
Noch umstrittener wie die Herkunft des Namens ist, die perfekte Gewürzmischung des Jerk Chicken. Wie beim Curry gibt es tausend Varianten. Ich wollte mal meine Variante gegen die eines Spezialisten testen und suchte das Duell mit Luc Montini.
Der Basler kennt Jamaika gut und begleitet mit seiner Band «The Scrucialist» die Reggae Stars von der Insel, wenn sie durch Europa touren. Natürlich schätzt er neben der Musik auch die anderen Genussseiten der Insel – das Essen.
Wir trafen uns in der Nähe seines Studios am Rhein, wo er schon seinen traditionell aus einem Ölfass selbstgebauten Barrell Grill aufgebaut hatte. So wurde es nicht nur ein Messen der Marinaden sondern auch ein Duell von seinem Retro-Rost gegen meinen modernen Holzkohle-Grill.
Ich war anfangs ganz schön nervös, doch wie es sich für einen wunderbaren Sommerabend gehört, ging es ums Geniessen nicht Gewinnen. Die Schenkel von mir und Luc wurden restlos weggeputzt wie die traditionelle Beilage Rice and Peas und der jamaikanische Salat. Sieger unseres «Duells» waren am Schluss eindeutig die Gäste.